Reisebericht August 2021

Nachdem wir gestern Nacht in Rumänien ankamen und in einer Pension in Iasi eingecheckt hatten, sind wir heute früh mit einem Leihwagen in Richtung Bârlad gestartet, um dort wiederum in einer anderen Pension einzuchecken und uns dann auf den Weg zum Little Souls‘ Home zu machen. Die Begrüßung war sehr herzlich und da wir beide noch nicht selbst vor Ort waren, wurden wir erst einmal durch die Shelteranlage geführt. Es war ganz toll, alles einmal in live zu sehen, insbesondere die Hunde, die wir beide bislang nur von Fotos und Videos kannten. Natürlich haben wir die Gelegenheit auch direkt genutzt, in die Zwinger und mit den Hunden auf Tuchfühlung zu gehen.

Das persönliche Kennenlernen des rumänischen Teams und der Hunde war ganz klar unser heutiges Highlight! Das Wetter ist sehr, sehr warm, bitte entschuldigt daher, wenn wir in den Videos ein wenig derangiert aussehen. Im Austausch mit dem Team wurde deutlich, dass das Thema Auto immer dringlicher wird. Ihr habt ja schon mitverfolgt, dass das Auto vom Little Souls‘ Home seit geraumer Zeit immer wieder Probleme macht, und so auch erst wieder vor einigen Tagen.

In dem Video von heute seht ihr das Team und einen Teil unserer Welpen – denn leider erleben wir gerade eine wahrhafte Welpenschwemme. Für die ausreisefähigen Kleinen wäre es natürlich ganz toll, wenn sie ganz bald eine Pflege-/Familie finden würden. Wie ihr seht, sehnen sie sich sehr nach Beschäftigung und Zuwendung und wir würden uns sehr wünschen, dass sie nicht in Shelter groß werden müssen.

Die ganz kleinen Welpen aus dem einen Video stehen noch nicht zur Vermittlung und ehrlicher Weise können wir auch nicht sagen, ob sie alle überhaupt diese kritischen ersten Wochen und Monate überstehen werden. Der eine kleine Zwerg, der so gerupft aussieht, ist zu allem Überfluss an Demodex erkrankt und befindet sich in Behandlung – wenngleich die Ausheilung deutlich besser an einem ruhigen, geschützten Ort gelingt, an dem das Immunsystem zur Ruhe kommen kann. Diese Bilder zeigen einmal mehr, wie unglaublich wichtig Kastrationen sind!

Der etwa 4-monatige Welpe aus dem anderen Video mit dem verletzten Auge ist ganz neu bei uns und kommt aus dem Public Shelter Bârlad, wo er wohl versucht hatte, sich durch die Gitterstäbe zu zwängen. Dabei hat er sich wohl die Verletzung zugezogen. Der kleine Kerl stammt ursprünglich zusammen mit zwei weiteren Hunden von einem Grundstück, dessen Besitzerin verstorben ist, und alle drei wurden im Public Shelter entsorgt. Morgen wollen wir versuchen, auch die anderen beiden Hunde noch zu uns rüber ins Little Souls‘ Home zu holen.

Bei freien Pflege-/Körbchen könnt ihr uns wie immer sehr gerne unter vermittlung@little-souls-home.de oder hier bei Facebook erreichen.

Morgen werden wir beginnen, eure Wünsche von der Wunschliste abzuarbeiten und die einzelnen Zwinger individuell zu filmen, so dass ihr und insbesondere die Pat*innen idealer Weise alle Hunde in dem jeweiligen Zwinger einmal zu Gesicht bekommt. Bei den ganz schüchternen können wir natürlich nichts versprechen, aber schauen wir einmal.

Ob wir es schaffen, diese Videos noch während unseres Aufenthaltes online einzustellen, können wir noch nicht versprechen, denn die Zeit hier vor Ort zerrinnt buchstäblich zwischen unseren Fingern. Aber spätestens nach unserer Rückkehr würden wir das nachholen!

Wir senden euch viele liebe Grüße!

Betti und Monika und das Team vom Little Souls‘ Home

Wir haben gerade die beiden Hunde aus dem PS geholt. Der schwarze Opi ist am Bein verletzt, Luiza hat ihn eben behandelt. Nun müssen sie erstmal etwas zur Ruhe kommen. Willkommen im Little Souls Home. Jetzt seid ihr in Sicherheit.

Weiterhin poste ich gleich noch ein Video aus dem PS, ich kann Fotos und Videos leider nicht in einen Post packen. Entscheidet selbst, ob ihr die Trostlosigkeit ertragen könnt..

Betti

Im Gegensatz zu gestern hielt das Wetter für uns heute eine deutliche und sehr willkommene Abkühlung bereit. Wir hatten heute 24°C und Wolken, und zwischendurch hat es ein wenig getröpfelt – für die Arbeit war das sehr angenehm. Das rumänische Team legte morgens direkt mit den alltäglichen Reinigungsarbeiten in den Zwingern und dem Füttern der Hunde los. Und da das Team hierbei absolut aufeinander eingespielt ist, haben Monika und ich damit begonnen, unsere To-do-Liste abzuarbeiten, statt den anderen im Weg zu stehen.

Als Erstes erstellten wir eine aktualisierte Liste aller Zwinger, denn die Belegung ändert sich mitunter nach Ausreisen von Hunden und durch Neuzugänge. Auch der Baum bspw., der vor einigen Wochen umgestürzt war und einige Zwinger zerstörte, machte es nötig, Hunde umzusetzen. Da die Hunde ja nun mal auf engem Raum leben, muss die Chemie bestmöglich stimmen, so dass immer mal wieder neu geschaut werden muss, welche Hunde möglichst gut zueinander passen. Das bedeutet, dass sie sich nicht nur vertragen müssen, sondern sie im besten Fall auch voneinander profitieren können, wenn bspw. einem eher schüchternen Hund eher aufgeschlossene Hunde zur Seite gestellt werden.

Als Nächstes haben wir den Vormittag dazu genutzt, die von euch genannten Wünsche für Videoaufnahmen von Hunden zu erfüllen. All diejenigen von euch, die auch Tiere zu Hause haben, wissen, wie schwierig es ist, vernünftige Videos aufzuzeichnen, bei denen Fokus und Beleuchtung stimmen und die Tiere zudem noch idealerweise in Richtung Kamera gucken… Kurzum: Wir haben unser Bestes gegeben und hoffen sehr, dass euch die Videos gefallen!

Nach einer Mittagspause ging es damit dann weiter, so dass wir diesen Punkt schließlich erfolgreich auf unserer Liste abhaken konnten. Da wir uns ja vorgenommen haben, von jedem der fast 60 Zwinger ein eigenes Video zu drehen, ging es im Anschluss fleißig mit Videoaufzeichnungen weiter. Auch für morgen wird das noch auf dem Programm stehen.

Zwischendurch haben wir uns den Luxus gegönnt, etwas mehr Zeit in einigen der Zwinger zu verbringen, um die Hunde dort beobachten und ein Gefühl für sie entwickeln zu können. Wenn gewünscht, haben wir bei der Gelegenheit natürlich auch gleich Liebe und Zuwendung verschenkt!

Die Zeit verging wieder sehr schnell und nach der Arbeit haben wir uns in der Pension etwas frisch gemacht, um später noch zusammen mit Luiza, Alina und Maria in einer Mädelsrunde in einem Lokal in Bârlad essen zu gehen. Der persönliche Austausch mit dem Team tut sehr gut, und ich merke, wie ich ganz viel Energie tanke, um weiterhin möglichst viel für die Hunde im Little Souls‘ Home erreichen zu wollen.

Bis morgen und multe salutări!

Betti

PS: Und es wurden heute Nachmittag zwei neue Welpen gebracht.

Heute früh ging es für uns direkt wieder ins Little Souls‘ Home. Gestern hatten wir ja bereits damit begonnen, Videos der einzelnen Zwinger zu drehen, und da wir uns jedes Mal natürlich erst ein wenig mit den Hunden vertraut machen wollen, dauert das tatsächlich überraschend lange. Uns war es aber wirklich wichtig, ganz viel Ruhe auszustrahlen, damit sich möglichst auch die scheuen Hunde kurz zeigen würden. Und wie erwartet finden wir gar nicht die Zeit, die Videos jetzt schon hochzuladen.

Aber nach meiner Rückkehr werde ich die Videos auf unserem YouTube-Channel einstellen und den Pat*innen Bescheid geben, so dass die Hunde dort angeschaut werden können. Das sind alles so, so tolle Hunde, ich hoffe wirklich, dass ich durch die Videos dabei helfen kann, ihnen den Weg in ein schönes Körbchen zu ebnen. Und hier schon einmal der Link zu unserem YouTube-Channel, denn auch jetzt bereits findet ihr dort viele, viele Videos von unseren Schützlingen:

Nachdem das Drehen der Kennelvideos beendet war, haben wir uns wieder Zeit genommen, um uns etwas länger in die einzelnen Zwinger zu setzen und die Hunde weiterhin zu beobachten. Ihr wisst, dass wir immer versuchen, die Hunde bestmöglich einzuschätzen, um sie an passende Pflege-/Familien vermitteln zu können.

Diese Einschätzungen müssen immer wieder einmal aktualisiert werden, denn da das Team in Bârlad sich auch im Shelteralltag Zeit nimmt, um mit den Hunden zu arbeiten, verändern sich viele Hunde während ihres Aufenthaltes im Shelter. Ich war ganz selig festzustellen, dass gerade bei den schüchternen Hunden so manche positive Veränderung zu verzeichnen war!

Auch diese neuen Einschätzungen müssen nach der Rückkehr noch in die Alben der Hunde eingearbeitet werden. Traurig stimmt es mich, dass viele der Hunde schon so lange warten müssen und ich hoffe einfach, dass die neuen Videos und die neuen Infos dabei helfen werden, dass sie endlich jemandem ins Auge fallen und ausreisen dürfen.

Ihr erinnert euch bestimmt an den weißen Welpen mit den Verletzungen, den wir vor einigen Tagen aus dem Public Shelter holen konnten. Die Mutter konnten wir ja ebenfalls noch zu uns holen und die beiden sitzen nun zusammen in einem Zwinger, aber der Kleine scheint mir richtiggehend traumatisiert durch seine Erlebnisse zu sein. Es bricht einem wirklich das Herz, ihn so zu sehen.

Besonders traurig war heute ebenfalls, dass zwei der kleineren Welpen leider verstorben sind. Trotz all der schönen Erfahrungen, die wir hier sammeln konnten, holen einen diese Schicksale direkt wieder ein und man wird mit der mitunter traurigen Realität des Tierschutzes konfrontiert.

Auch mit dem Team haben wir uns natürlich zusammengesetzt und gemeinsame Ideen und Anliegen ausgetauscht. Die Stimmung war sehr angenehm und ich freue mich, dass ich neben den Schilderungen zum Alltag im Shelter auch ganz viel Persönliches erfahren und teilen konnte. Das Team arbeitet dort wirklich sehr routiniert und engagiert und das Miteinander ist sehr familiär. Vio hatte heute übrigens seine theoretische Führerscheinprüfung, die er bestanden hat – herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle!

Und unsere Leidgeschichte mit dem Shelter-Auto ging auch heute weiter, denn Valy musste es am Nachmittag zur Jahresinspektion bringen. Wir hoffen sehr, dass Valy und Luiza morgen nicht mit dem Taxi zur Arbeit kommen müssen, denn das würde bedeuten, dass das Auto durch die Inspektion gefallen ist…

Auch, wenn heute nur 25°C waren, hat sich das Wetter viel heißer angefühlt und jetzt, wo wir gerade in einem Restaurant auf unser Essen warten, merke ich, wie erschöpft ich tatsächlich bin. Morgen früh geht es dann noch einmal eher kurz ins Shelter, weil ja bereits der Rückflug für mich und Monika ansteht.

Pe mâine!

Betti

Außerdem wurde wohl ein Pitbull ins PS „gebracht“ (=gefangen…), noch narkotisiert in den Zwinger gepackt. Luiza hat auf der Kamera gesehen, dass er kein Wasser oder Futter hatte, und sofort beim Zuständigen angerufen.

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So schnell vergeht die Zeit …

Es war ein kurzer, aber sehr intensiver Besuch.

Ich freue mich sehr, dass ich das Team und natürlich die Hunde kennenlernen durfte. Es ist eine Erfahrung, die ich nur jedem nahelegen kann!

Man versteht viele Dinge besser oder kann sie sich besser vorstellen, wenn man vor Ort war.

Es wurde zum Beispiel immer mal wieder gesagt, dass die Kennel voller Kot seien.

Das Team vor Ort reinigt die Kennel regelmäßig und gründlich, doch dann müssen sich nur drei Hunde entleeren und schon sieht es wieder „dreckig“ aus.

Zudem kommt oft die Frage, ob wir wieder Hunde aus dem PS nehmen können. Eine berechtigte Frage. Nur muss man da auch einfach Weitblick haben, den Luiza definitiv besitzt: Aktuell haben wir zum Beispiel so viele Welpen, die auch alle größer werden. Für diese ist die aktuelle Unterbringung nur vorübergehend. Sie brauchen später mehr Platz, man muss schauen, wer mit wem kann, wenn sie älter werden etc.

Somit ist das Shelter aktuell voll.

Und: Viele andere Sachen im Leben relativieren sich, man wird schnell geerdet, wenn man hier war.

Danke an Luiza, Valy, Maria, Alina und Vio für diese Zeit. So viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft! Ein Team, das definitiv die Tiere im Blick hat und sich voller Hingabe um sie kümmert. Das verdient meinen größten Respekt!

Und danke auch an meine liebe Reisebegleiterin und mein „GPS“ Monika Smout.

Abschließend noch ein Appell: Wir suchen dringend liebe und zuverlässige Pflegestellen oder Endstellen. Wenn ihr ein Plätzchen freihabt, meldet euch gern bei uns!

Hallo liebe Unterstützer des LSH,

hier nun auch ein kleiner Bericht von mir über die kurze Rumänienreise von Betti und mir.

Erst einmal möchte ich mich vorstellen, ich bin die Moni und wohne mit meinem Mann Brian und unserer Amber (meine rumänische „Kröte“ aus dem Tierheim „Free Amily“ in Lugoj) in Detmold im schönen Lipperland. Das LSH unterstütze ich zusammen mit meinem Kollegen Andreas mit einer Patenschaft für Raffi, ein scheuer aber toller Hund, der noch immer ein Für-immer-Zuhause sucht.

Meine Entscheidung, mit Betti nach Rumänien zu fahren, war sehr spontan und nach meiner Zusage wusste ich erst überhaupt nicht, worauf ich mich eingelassen hatte. Aber egal, ich wollte endlich mal das Team und die Hunde vom Little Souls Home kennenlernen. Betti und ich kannten uns bisher nur aus E-Mails und somit war diese Reise noch spannender, da wir beide uns ja fremd waren.

Aber ich möchte hier nicht von jedem einzelnen Tag berichten, das hat Betti ja schon gemacht, sondern einfach nur kurz meinen Eindruck schildern.

Das Team vor Ort, Luiza, Valy, Maria, Alina und Vio ist einfach super. Wir wurden schon mit Umarmungen (sorry, Corona-Regeln gibt es in dem Ausmaß wie bei uns nicht) begrüßt und sofort war klar, hier werden wir uns wohlfühlen.

Der tägliche Ablauf im Shelter ist jeden einzelnen Zwinger von Kot befreien, schrubben, die Hunde füttern und natürlich viele Streicheleinheiten vergeben. Bei dem Geräuschpegel von 200 bellenden Hunden und der Hitze ist das kein Zuckerschlecken und dauert natürlich seine Zeit. Und wenn Feierabend ist, sehen die Zwinger fast wieder so aus wie am Morgen, da die Hunde sich natürlich auch wieder entleeren. Es ist leider ein Fass ohne Boden.

Der Enthusiasmus des Teams ist ansteckend. Daher haben Betti und ich unsere Aufgaben auch so toll und schnell erledigen können (ich war gerne „Betti’s little helper“, da sie schon mit viel mehr Wissen über Tierschutzarbeit ausgestattet war als ich). Und nebenbei wurden alle Fragen, die wir hatten, beantwortet, Sorgen und Wünsche des Teams wurden besprochen, wir haben viel gelacht, zusammen um verstorbene Welpen getrauert und somit gehörten auch wir für die paar Tage zum Team.

Kurzum, es war für mich eine super tolle spannende Zeit und ich kann sagen, ich habe viel über die Zustände der Straßenhunde in Rumänien gelernt. Das LSH werde ich weiterhin unterstützen und freue mich, vielleicht in 2 Jahren wieder dorthin fahren zu können.

P.S. Liebe Betti, danke, dass du mich auf gut Glück mitgenommen hast. Es war super mit dir!

P.S.S. Luiza, Valy, Maria, Alina and Vio thank you for a brilliant time! I will be back!!!