Reisebericht März 2023
Reisebericht von
Christina Starke und Torben Kiesewetter
Vom 08.03.2023 – 11.03.2023 machten sich unsere beiden Mitglieder Christina und Torben auf den Weg nach Rumänien, um unser Team vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Im Gepäck hatten sie Spendengelder, mit denen einiges vor Ort besorgt werden konnte.
Neben der Shelter – Arbeit hatten sie aber auch viele Foto- und Videowünsche zu erfüllen.
Tag 1:
Nach einer langen Anreise am Vortag, mit Ankunft in der DNK Residenz um 24 Uhr, wurden wir herzlich aufgenommen. Um 07.30 Uhr startete unsere Aufgabe, indem wir als erstes einen Teil der mitgebrachten Spendengelder vor Ort für Futter umgesetzt haben. Dazu sind wir in den neuen, im Februar 2023 eröffneten, Kaufland gefahren. Dieser liegt gegenüber der Einfahrt, die zum Shelter führt.
Nach dem Einkauf haben wir uns auf direkten Weg zum Little Souls Home gemacht und dort das Team und die 210 Hunde angetroffen.
Valy und Luiza waren noch nicht vor Ort, weil sie beim Veterinäramt waren. Also, begannen wir nach kurzer Begrüßung direkt mit der ersten Sichtung des Shelters. Schließlich ist es nun über 3 Jahre her, als Christina und ich das letzte Mal hier waren. Baulich hat sich der Schelter leider kaum weiterentwickeln können. Das Problem mit der Enge und den Ratten besteht weiterhin. Für uns natürlich, weil es kein alltägliches Bild ist, eher schockierend, aber für das Team der tägliche normale Wahnsinn. Aber wir hatten damit gerechnet…mittlerweile haben die Zwinger teilweise Seiten- und Rückwände bekommen aus Spanplatten, welche mit Farbe vor Witterungseinflüssen geschützt wurden. Unserer Meinung nach fehlt es hier aber noch an weiteren Platten, die als Dach, bzw. für die Abtrennung zwischen den Zwingern weitere wichtige Vorteile bringen würden. Die Zwinger sind meist von oben geöffnet und bieten daher keinen guten Schutz vor Sonne und schlechter Witterung. Weiter mussten wir feststellen, dass die Hundehütten in den Boxen oft nicht in einem guten Zustand waren. Die Dächer der Hundehütten sind mit Blech verkleidet und diese sind in einem so desolaten Zustand, dass hier ernsthafte Verletzungsgefahr besteht. Die scharfen Kanten der defekten Blechdächer stehen zum Teil so ab, dass hier die Pfoten der Hunde verletzt werden könnten. Hier wäre es dringend nötig eine alternative anzubringen, wie z.B. witterungsbeständiges Gummi. Die 210 Hunde, die wir antreffen durften, waren alle, ALLE gut im Futter und machten einen gesunden Eindruck. Die neuen Eimer die mal beschafft wurden, waren alle mit Wasser gefüllt. Kein einziger Hund zeigte ein aggressives Verhalten uns gegenüber, die meisten waren dankbar für jede Streicheleinheit. Allerdings gab es nicht nur Hunde die winselnd den Kontakt zum Menschen suchten, sondern auch die, die eingeschüchtert, ängstlich und unsicher in der Ecke sitzen. Und bei jedem Hund kommt die Frage auf, ohman, was hast Du wohl erlebt oder über Dich ergehen lassen müssen.
Nach den vielen ersten Eindrücken haben wir angefangen, die ersten Fotodokumentationen zu erstellen. Ziel war es in den nächsten Tagen jeden Hund vor die Linse zu bekommen.
Zum Mittag kamen Luiza und Valy zum Shelter und wir haben uns erst einmal mit ihnen kurzgeschlossen, wie wir die nächsten Tage helfen können und was wir vorhaben. Sie haben sich sehr gefreut, dass wir ihnen damit etwas Arbeit abnehmen können. Und wir haben uns gefreut, dass wir etwas bewegen können.
Den Nachmittag des Tages haben wir damit verbracht, Einzelaufträge von Bekannten, Paten undVereinsmitgliedern abzuarbeiten, sowie die ersten Hunde an die „frische Luft“ zu bringen und eine kleine Gassi Runde zu starten.
Zum Abend hin sind wir zu einer Tier-Apotheke gefahren und haben dort alle vorrätigen Wurmkuren für die Hunde gekauft. Dies war dank der mitgebrachten Spendengelder ohne weiteres möglich. Leider konnte die Apotheke uns nur mit knapp 190 Tabletten versorgen, so dass wir wohl nochmal eine weitere Apotheke aufsuchen müssen.
Nach dem Einkauf haben wir noch die Straßenhunde im Umkreis unserer Residenz mit Futter versorgt und uns die Straßenhunde angeschaut, ob da noch Hilfe benötigt wird. Die Streuner kamen auch sofort zu uns und haben sich auf das Futter gestürzt.Ein schönes Signal für uns, da war sofort ein Vertrauen der Hunde zu spüren.
Nach der abendlichen Mahlzeit gab es eine kleine Inspektion der Streuner und anschließend
Streicheleinheiten bevor dann auch unser Abend endete.
Videobotschaft und Danksagung von Torben:
Tag 2
Der Tag startet sonnig und wir mit viel Elan, ab zu Kaufland dachten wir uns und taten dies auch. Ein weiterer Einkaufswagen mit saftigen Happen und Futter für die Straßenhunde, sowie viele Flaschen mit Desinfektionsmittel, Trockentüchern und Unterlagen für die Welpen wanderten ins Auto. Nach dem Einkauf wieder zum Shelter um
unsere Arbeit fortzusetzen. Es kamen weitere Einzelaufträge im Laufe des Tages herein, welche uns dann doch gut beschäftigten.Nachdem wir diese erledigt hatten, machten wir weiter mit der Dokumentation der Hunde. Viele Fotos und Videos kamen zustande und wir freuten uns darüber, dass wir mit Stephanie und Bettina die Unterstützung in Deutschland hatten, diese zu sortieren und für die sozialen Medien aufzuarbeiten. Somit konnten wir im Shelter konzentriert weiter knipsen. Und ich kann euch sagen, das klingt einfach, ist es aber nicht …
Zwischenzeitlich haben wir die Zeit genutzt um auch einzelne Hunde wieder auszuführen. Dies stellte uns zeitweise ebenfalls vor eine Herausforderung. Ist ja nicht so, dass die Hunde Geschirr und Leine kennen, und jeder unbedingt raus möchte. Da dauert das Anlegen doch schon das ein oder andere Mal ein paar Minuten länger…
Zum Ende des Tages haben wir aber ca. 60 Prozent der Hunde vor die Kamera bekommen, den einen Hund besser, als manch andere, aber damit mussten wir uns abfinden. Sind halt auch keine Fernsehstars die lieben Vierbeiner….
Am Abend haben wir dann wie auch am Vortag die Nebenstraßen abgefahren um dort die Streuner mit Futter zu versorgen.
Tag 3
Am letzten Tag haben wir erst einmal eine Tier-Apotheke aufgesucht und wieder leer gekauft. Weitere 96 Wurmtabletten konnten wir ergattern. Somit gingen die Spendengelder auch zur Neige. Das restliche Geld haben wir noch einmal in Futter umgesetzt und ins Auto verfrachtet. Anschließend besorgten wir Frühstück für das Team
im Shelter, damit diese mal etwas anderes als nur Zigarette und Kaffee zu sich nehmen 😉
Nach der Stärkung im Shelter fotografierten wir und drehten Videos weiter bis zum abwinken. Schließlich war heute unser letzter Tag und wir hatten noch einiges vor uns. Auch heute kamen wieder Anfragen von Paten und weiteren Mitgliedern, welche mich persönlich angeschrieben haben. Gerne haben wir diese Aufgaben ausgeführt
und auch damit haben wir bemerkt, dass unsere Arbeit vor Ort für viele mehr als nur nützlich war. Sehr viel positives Feedback haben wir bekommen, welches uns auch ermutigt hat, vor Ort unser Bestes zu geben.
Am Nachmittag war es soweit, Jeder Hund wurde gefilmt, mindestens im Verbund in der Box oder einzeln soweit dies uns möglich war. Und jeder wurde im einzeln fotografiert. Alle Einzelaufträge waren fertig und Christina und Ich waren etwas kaputt, aber wir hatten noch Zeit.
Ja und diese nutzten wir, um noch einige Hunde auszuführen. Auch dabei entstanden noch schöne Bilder und Videos welche ich wie jeden Abend versendet habe, damit diese verarbeitet werden konnten.
Selbst ich, der nicht unbedingt aktiv ist, in den sozialen Medien, habe nun einen Youtube-Kanal gestartet, damit meine
Familie, Freunde und Bekannten, welche auch zum Teil gespendet haben, diese Arbeit verfolgen konnten. Gegen Abend haben wir ein Abschlussvideo mit dem Team gedreht und uns herzlich bedankt für diese harte und tolle Arbeit dieser lieben Menschen. Wir hatten für jeden noch einen kleines Präsent vorbereitet und uns dann von allen
verabschiedet. Traurig haben wir uns im Anschluss von den Hunden verabschiedet, jeder hat noch Leckerlis von uns bekommen und eine kurze letzte Streicheleinheit. Zum Schluss machten wir unsere letzte Tour in den Nebenstraßen und fütterten wieder unsere Freunde auf der Straße. Es war schwer für uns, den einen oder anderen Hund dort lassen zu müssen. Aber darauf hatten wir uns vorbereitet. Es war klar, das wir am liebsten gleich einen riesen Sack voll, der lieben Vierbeiner, mit nach Deutschland nehmen wollten. Das tut tatsächlich weh im Herzen.
Fazit
Wir sind froh, wieder die Reise auf uns genommen zu haben, Geld spielte eine sehr untergeordnete Rolle, Die Hunde waren bei uns immer im Fokus und das wichtigste der Reise. Und selbst wenn wir nur einen, einen einzigen, durch unsere Arbeit vor Ort, helfen könnten einen Platz zu finden, der besser ist als die ca. 2-4 m² die sie dort hatten, dann wäre es für uns ein Erfolg. Dafür haben wir diese Strapazen auf uns genommen. Wir haben Herz und Seele für die Hunde gegeben, jeder einzelne auf seine Art und Weise ein tolles Geschöpf und wirklich Wert, gerettet zu werden!
Wir werden wieder diesen Shelter besuchen um dort ein Stück in Bewegung zu setzen, um einer Hundeseele zu helfen.
Mit diesem Reisebericht von uns, sagen wir Danke, Danke an alle Mitglieder des Vereins, alle die gespendet haben und alle Paten.
Kaum in Worte zu fassen, was das Team vor Ort leistet, vielen lieben Dank, ohne euch würde das Ganze nicht funktionieren und wer weiß, was mit all den Hunden wäre. Emotional war es eine fordernde Reise die uns aber bestärkt hat, dass wir etwas Gutes tun!
Mit einem freundlichen Hundegebell 😉
Christina Starke und Torben Kiesewetter