Es war im Juni 2021, als Alf, damals noch Buschel, zu uns ins Little Souls‘ Home kam. Doch im Gegensatz zu den meisten Hunden hier, kam er weder aus dem Public Shelter, noch wurde er auf der Straße gefunden. Tatsächlich hatte er bis zu diesem Tag ein Zuhause. Doch sein Besitzer starb und daraufhin baten uns freundlicherweise Nachbarn um Hilfe. Somit konnte er sich die Zwischenstation „Straße“ sparen und sich direkt vom Shelter aus auf die Suche nach den richtigen Menschen machen. Buschel lebte sich erstaunlich gut ein und freute sich über jede kleine Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde.
Im März 2022 dann war es soweit. Eine Pflegestelle mit Option wartete gespannt darauf, ihn kennen lernen zu dürfen und los ging die Reise für den etwa 11 jährigen Rüden.
In Deutschland angekommen hatte sich die Sache mit der „Option“ schnell erledigt. Er brauchte nur wenige Tage, um sein neues Frauchen um die Pfote zu wickeln, wurde schnell mehr Familienmitglied, als die eigene Familie und so wurde Buschel zu Alf. Auch als Begleiter im Homeoffice macht er sich hervorragend und hört sich dabei klaglos das Leid seiner Arbeitskollegin über die Arbeit an.
Als Ausgleich braucht er nach Feierabend kein Spielzeug, das ist gar nicht so sein Ding, aber umso lieber tobt er wie ein junger Welpe durch Gebüsche, als hätte es in Rumänien keine gegeben. Auch andere Hunde liebt er (fast) alle und möchte mit jedem spielen, zumindest für 10 Sekunden, dann ist es doch nicht mehr so interessant. Außer mit seiner großen Liebe Grisou, die er im Wald kennen gelernt hat. Da könnte er den ganzen Tag damit verbringen, umher zu toben und „es geht nach Hause“ scheint an solchen Tagen vielmehr nur ein Vorschlag von Frauchen zu sein.
Aber niemand findet alles toll und so ist Wasser absolut nicht sein Element und auch auf Feuerwerk kann er gänzlich verzichten, weshalb es dieses Jahr zu Sylvester nach Sylt geht. Würde man eine Umfrage starten, würden sich ihm wahrscheinlich viele Vierbeiner anschließen!
Sein Spitzname ist Alfie, so nennen ihn zumindest seine Freunde und da er mit den Meisten befreundet ist, nennen ihn alle so. Und im Gegensatz zu seinem Namensvetter, den viele noch aus ihrer Kindheit aus dem Flimmerkasten kennen, hat Alf absolut kein Problem mit Katzen und sie stehen nicht auf dem Speiseplan.
Es ist auch einfach spannend zu sehen, dass er in Rumänien scheinbar ein schönes Leben hatte. Auch, wenn er das Leben in einem Haus nicht so wirklich gewohnt zu sein schien, hat sich sein Besitzer gut um ihn gekümmert und sogar mal eine Zahnbehandlung vornehmen lassen, was nicht selbstverständlich ist. Angst vor Männern, wie es öfter mal bei rumänischen Hunden vorkommt, kennt er nicht und scheint diese manchmal sogar zu bevorzugen. Das macht Hoffnung!
Alf ist einfach nur ein lieber, aber auch selbstbewusster Opi und seine Zweibeinerin ist einfach nur froh, sich dazu entschieden zu haben, einen älteren Hund zu adoptieren. Er bereichert ihr Leben um ein Vielfaches und genauso ist es auch andersherum. Immer wieder schön zu sehen, wie aus einem Senior ein junger Hüpfer wird, aus dem das Glück nur so heraussprudelt. Für beide also absolutes Win-win. Dankeschön!