Happy End für Altin

Happy End für Altin

Happy End für Altin 

Als Altin Ende 2017 zu uns ins Little Souls Home kam, war er dem Menschen gegenüber zwar schüchtern, aber dennoch stets freundlich. Er konnte nicht so recht über seinen Schatten springen, auch wenn auch die Neugier oft groß war und er sich mit einem guten Leckerli mal ein Stück aus seiner Hütte traute. Daher hofften wir sehr, schnell ein Zuhause oder eine Pflegestelle zu finden, die ihm dabei hilft, endlich die Sonnenseiten des Lebens genießen zu können. Monate vergingen und am Ende waren es Jahre, die ins Land zogen. Altin wurde immer trauriger und schien sich komplett aufgegeben zu haben. Oft lag er nun völlig anteilslos in seiner Hütte, ohne Hoffnung auf… ja worauf eigentlich? Sein vorher so neugieriger Blick wich immer mehr einer tiefen Leere und wir machten uns große Sorgen um den sanften Kerl. Doch dann, nach langen 3 Jahren, sollte es endlich soweit sein – es fand sich eine liebe Pflegestelle, die dazu bereit war, Altin zurück ins Leben zu holen.
Das Herz aller Teammitglieder hüpfte vor Freude bei dem Gedanken, bald wieder ein Strahlen in seinem Gesicht zu sehen und so ging es im Oktober 2020 auf die lange Reise.

Als Altin endlich sein Pflegekörbchen bezog, war alles neu und furchtbar gruselig. Zum Glück hatte der das große Los gezogen und durfte zu einer sehr erfahrenen Pflegestelle ziehen, sodass sich keiner etwas vormachte und es von vornherein klar war, dass er seine Zeit brauchen wird. Er bekam seine Chance, alles in Ruhe zu erkunden und wie es immer so ist – über jeden Fortschritt freut man sich wie verrückt und es kommt immer etwas dazu, was für uns eine Kleinigkeit, aber für Hunde wie Altin eine große Leistung ist. Es ging stetig ein Stückchen voran und die Hunde seiner Pflegefamilie halfen ihm sehr dabei, mutiger zu werden.

Es gibt dieses Phänomen, dass Hunde, die schon unter die Kategorie der Langzeitinsassen fielen, kaum in Deutschland angekommen schon die ersten Interessenten haben. So auch bei Altin. Er durfte bald in sein eigenes Zuhause ziehen bei Menschen, die sich unheimlich um ihn bemühten. Leider musste man feststellen, dass Altin ohne einen weiteren Zweibeiner in seinem Zuhause einfach nicht glücklich würde und er wurde wieder unheimlich schwermütig. Daher entschied man schweren Herzens, aber zu seinem Wohl, dass von seiner Pflegestelle aus ein perfektes Zuhause mit Ersthund gesucht werden sollte.
Es vergingen ein paar Monate, aber Altin freute sich, einfach wieder bei seinen Kumpels und Kumpelinen zu sein und wenn er wieder einmal schwermütig wurde, waren sie ruck zuck zur Stelle, um ihn zu motivieren. Alles, was jetzt noch fehlte, war ein Für-immer-Zuhause.

Nicht nur Altin geht es so, dass er einen felligen Freund an seiner Seite braucht. Abby war nach dem Tod des Katers Rocky einfach nicht mehr dieselbe. Man merkte, wie es ihr fehlte, einen tierischen Kumpel zu haben. Ein Zweithund schien eine gute Idee, also durchforsteten sie das Internet. So wurde ihr Herrchen auf Altin aufmerksam und blieb irgendwie bei ihm hängen. Doch dann kamen die großen „Abers“: Tierschutz? Alter Hund? Aus dem Ausland? Jedoch ging Altin ihm nicht aus dem Kopf und so wurde ein Termin zum kennenlernen vereinbart. Die Familie fuhr mit Abby an Bord los und was soll man sagen? Als wäre es vorbestimmt war es bei Mann und Hund Liebe auf den ersten Blick. Zusammen gingen sie die Straße entlang, als würde sie sich schon ewig kennen und auch die Damen des Hauses konnten seinem Charme nicht wiederstehen. Auf der Rückfahrt ein Grinsen von einem Ohr bis zum Anderen machte deutlich – Schockverliebtheit zählt dann wohl als „ja“!

Und so kam es, dass erneut die Koffer gepackt wurden und Altins Pflegefamilie ihn im Februar diesen Jahres in sein neues Zuhause begleitete. Für den liebevollen Umgang mit Altin und die gute Betreuung bei der Vermittlung ist seine Familie bis heute unheimlich dankbar und die Welt wäre ein ganzes Stück besser, würde es nur mehr von solchen Menschen geben.
Jetzt hieß es für den hübschen Rüden, ein letztes mal anzukommen. Anfangs ist er nur aufgestanden, wenn er an die Leine genommen wurde. Auch nicht eine einzige Tür wurde ohne diese Verbindung durchquert, doch er hat sich ganz langsam, jeden Tag ein Stück mehr, an seine neue Umgebung gewöhnt.
Sein neues Herrchen war die ersten 6 Wochen Zuhause, was die beiden noch näher zusammen geschweißt hat. Und während am Anfang nur kleine Gassi Runden möglich waren (nach so langer Zeit im Shelter dauert es oft lange, bis die Muskeln sich daran erinnern, dass sie da sind), sind sie mittlerweile flott unterwegs.
Generell ist Altin in seiner Familie sehr offen geworden und überrascht immer wieder mit neuen Sachen. Fremden gegenüber ist er noch immer skeptisch, aber das ist auch okay so. Seit kurzem möchte er auf seinen Runden sogar neue Wege gehen und wenn seine Menschen nach Hause kommen… dann ist was los! Vor Aufregung wackelt der ganze Körper und die Freude ist riesig! Auch Abby ist wieder aufgeblüht und ein ganz anderer Hund geworden. Wenn das mal keine Win-Win-Win Situation ist!

Aber nicht nur über Spaziergänge und seine Menschen freut er sich sehr – wenn es klingelt, rennt er jedes Mal voller Freude zur Tür… bis ihm wieder einfällt, dass er ja eigentlich Angst vor fremden Menschen hat. Naja, irgendwas ist ja immer.

Für seine Familie ist Altin einfach nur der Schönste und Liebste! Er hat so viel Leben und Freude ins Haus gebracht, dass ihn keiner mehr missen möchte. Und nach so langer Zeit im Shelter, all den Sorgen und das Hoffen auf DAS perfekte Zuhause für ihn hüpft unser Herz erneut, wenn wir einen Hund wie Altin so glücklich sehen, wie er jetzt ist. Danke, dass ihr auf euer Herz und nicht auf die „Abers“ gehört habt. Er sollte genau da sein, wo er jetzt ist.