Happy End für Amalou

Happy End für Amalou

Amalou war unserem Team vor Ort schon eine Weile bekannt, bevor sie zu uns ins Little Souls Home kam. Einige Hunde halten sich in der Nähe des Shelters auf und werden hier versorgt. So kann man ein Auge auf sie haben und nach dem Rechten schauen.
Doch gleichzeitig wurde das Risiko zu groß, dass Amalou den Hundefängern des Public Shelters in die Hände fällt und auf unsanfte Weise in die Tötung gebracht wird. Somit zog die damals etwa 6 Monate junge Hündin ein paar Meter weiter und konnte nun von hier aus einen neuen Wirkungskreis suchen, wo sie einfach ein schönes Leben führen darf.
Es sollte noch ein knappes Dreivierteljahr dauern, bis sich endlich jemand für die hübsche Maus interessierte, doch Ende Februar 2021 war es soweit – Amalou durfte sich auf die lange Reise machen, denn eine Pflegestelle mit Option wartete auf sie.

Doch manchmal läuft es wahrlich nicht so, wie erwartet und schon wenige Tage nach ihrer Ankunft „verließ“ Amalou die Familie auf eigene Faust. Eine große Suchaktion wurde gestartet und da sie von fremden Menschen nicht viel wissen wollte, zeigte sie sich als sehr zähe Ausreißerin, die es den helfenden Zweibeinern nicht zu einfach machen wollte, eingefangen zu werden. Keine Futterstelle wurde angenommen, denn egal, wie oft darum gebeten wurde, Sichtungen nur zu melden: Immer wieder versuchten Menschen, sie eigenständig einzufangen und vertrieben sie somit laufend von ihren Aufenthaltsorten. Fast drei Wochen war sie auf der Flucht, bis sie endlich von lieben Menschen gesichert werden konnte. Nach dem ganzen Drama ging es für sie auf eine neue Pflegestelle, wo sie sich erstmal von den ganzen Strapazen erholen und nun damit begonnen werden konnte, ihr Vertrauen in uns Menschen wiederherzustellen.

Eigentlich hatte sich das Thema „Pflegestelle“ für die Familie erstmal erledigt, da sie ihrem letzten Pflegi nicht widerstehen konnten, ihm ein Für-immer-Zuhause schenkten und somit ein Hund mehr im Haus war, als geplant. Doch da es bei Amalou eilig war, zeigten sie einmal mehr ein großes Herz und nahmen sie bei sich auf.
Zu dem Zeitpunkt stand bereits fest, dass der Sohn des Hauses demnächst mit seiner Freundin zusammen zieht und das man nicht lange ohne Haustier bleiben würde, stand genauso fest. Da kam Amalou ins Spiel!
Die Freude war schon seit der Überlegung riesig, da ihr künftiges Frauchen allerdings ohne eigene Hunde aufgewachsen ist, war auch ein wenig Sorge mit von der Partie, ob man direkt einem Angsthund gewachsen ist. Doch da ihre Pflegestelle einen tollen Job gemacht hat, Amalou bereits dort viel gelernt hat und spätestens nach dem Dänemarkurlaub mit 4 Hunden große Fortschritte präsentierte, war die Sache klar.

Eine aufregende Zeit begann und die hübsche Maus durfte umziehen. In ihr allererstes, ganz eigenes Zuhause!
Während sie in Dänemark ihre schon erlernte Stubenreinheit vorübergehend vergessen hatte, klappte dies im neuen Zuhause ohne Probleme. Sogar so zuverlässig, dass sie eines Nachts, als es für sie dringend wurde, ihre Menschen geweckt und ihnen sogar gleich die Decke weggezogen hat, damit man bloß nicht wieder einschläft.
Allgemein freut sie sich immer über Aufmerksamkeit und wenn es zu wenig ist, stupst sie ihre Zweibeiner an freut sich über ausgiebige Streicheleinheiten. So wie auch morgens freut sich die Langschläferin, wenn alle wach sind und noch ganz in Ruhe ordentlich gekuschelt werden kann.

Auch an der Leine läuft sie mittlerweile prima und als sportliche Hündin findet sie das Laufen an der Schleppleine ganz besonders toll. Wenn man dann beim Spaziergang kleine Hunde trifft, ist ihr Glück perfekt, denn diese findet sie so toll, dass sie sich vor Freude gar nicht mehr einkriegt. Spielzeuge hingegen findet sie eher uninteressant, Kuscheldecken oder Klopapierrollen dafür umso spannender.
In vielen Situationen ist ihre Unsicherheit noch immer präsent. Wenn ihr etwas unheimlich ist oder sie nicht weiß, wie sie sich verhalten soll, muss man mit Socken vorsichtig sein. Amalou entpuppt sich dann als Hauself und lässt die Ohren hängen, was ihr eine große Ähnlichkeit und den Spitznamen Dobby verschafft hat.
Doch wenn man bedenkt, dass sie sich auf ihrer Pflegestelle die ersten Wochen so gar nicht anfassen lassen wollte oder Gassi gehen ohne einen weiteren Hund nicht möglich war, fühlt sie sich als Einzelprinzessin genauso wohl und genießt es, die ganze Aufmerksamkeit für sich zu bekommen. Aber klar, ihre alten Freunde hat sie nicht vergessen und wenn sie zu Besuch ist, ist der Spaß vorprogrammiert.

Aus einem schüchternen Mäuschen ist eine neugierige Hündin geworden. Man muss sich nur die Bilder anschauen, um zu erkennen, wie viel Engagement, Geduld und Liebe sie endlich erfahren durfte, damit aus ihr ein freier Elf, äh, ein so glücklicher Vierbeiner wird. Amalou so zu sehen, wo sie doch zwischendurch eine Menge Menschen ordentlich in Schach gehalten hat und sich so viele um sie gesorgt haben, da geht uns das Herz auf. Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass sie in Sicherheit ist und ihre Menschen genauso glücklich machen kann, wie umgekehrt.