Curtis hatte Glück im Unglück, nachdem er zusammen mit seinen Brüdern aus dem Public Shelter gerettet und im Little Souls Home untergebracht werden konnte. Da war die Bande knapp ein Jahr alt und seine Geschwister sollten sich schon bald auf den Weg nach Deutschland machen dürfen. Nur Curtis blieb zurück. Doch der tolle Kerl ließ den Kopf nicht hängen, machte sich im Shelter viele Freunde und so hofften wir, dass auch er bald den nächsten Schritt schaffen würde. Es sollte noch etwa ein Jahr dauern, dann war es soweit – die Koffer wurden gepackt und die große Reise angetreten.
Ein vierbeiniger Begleiter war schon lange ein Traum, der endlich Wirklichkeit werden sollte. Und natürlich ein Hund aus dem Tierschutz, das stand fest! Also wurde das Internet durchforstet und Curtis‘ Augen fesselten sie sofort.
Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, denn es brauchte etwas Zeit und Mühe, die Mutter / Vermieterin davon zu überzeugen, dass kein Weg um einen Herzenshund herum führt. Und auch genug Zeit für die Eingewöhnung sollte sein, aber im Sommerurlaub war dann endlich der richtige Zeitpunkt gekommen. Als nach Monaten der Vorbereitung also der Blick wieder auf unsere Seite fiel, war die Freude, aber auch das Erstaunen groß, dass dieser bildhübsche Rüde noch immer niemanden gefunden hatte. Also nahm das Schicksal seinen Lauf, denn auch seine Charakterbeschreibung passte wie die Faust aufs Auge.
Als Curtis ankam, war es mitten in der Nacht. Die Umstellung für den jungen Rüden war groß und so dauerte es sicherlich 4 Wochen, ehe er das Wohnzimmer verlassen wollte und alleine über eine Woche, ehe man ihm Halsband und Geschirr anlegen konnte. Deutlich, wenn nötig auch mit Zähnen, hat er gezeigt, dass ihm das unheimlich ist und so brauchte es viel Mut und Geduld, bis es zumindest bis in den Garten ging. Auch das war ihm unheimlich und statt ein wenig die Umgebung zu erkunden, hat Curtis „die Flunder“ gemacht und sich platt auf den Boden gelegt, womit 2 Meter schon eine große Entfernung waren. Oder war es vielleicht doch zu langweilig? Also wurde probiert, eine kleine Runde ums Haus zu drehen. Wenn auch nur mit gesenktem Kopf und eingezogener Rute, aber ab da brach das Eis immer mehr und er war von dem Moment an Stubenrein.
Es folgte ein erster Tierarztbesuch, bei dem sich Giardien und Zwingerhusten präsentierten und auch eine Futtermittelunverträglichk
Curtis zeigt sich als sehr dankbarer und ruhiger Rüde, der noch nie etwas kaputt gemacht hat und dem es auch egal ist, wenn es an der Tür klingelt oder draußen andere Hunde ihre Stimmbänder trainieren. Zumindest, wenn er im Haus ist. Draußen allerdings ist es etwas anderes, denn ob groß oder klein, Rüde oder Hündin, jeder muss wissen, wer hier der Coolste in der Straße ist.
Wie bei vielen ehemaligen Straßenhunden lernt er noch das Spielen, doch im Garten sonnen oder mit seinem Kumpel Jack über den Rasen flitzen und später darauf wälzen sind seine liebsten Hobbies. Wenn Frauchen aber nach Hause kommt und ihren „Knurti“ mit „Hallo mein Schatz“ begrüßt, ist seine Freude nicht mehr zu bremsen und er feiert seine ganz eigene Party. Und wie es natürlich kommen musste, hat er auch die Mutter um die Pfote wickeln können, die ihren „Teddy“, wie sie ihn nennt, mittlerweile abgöttisch liebt und für nichts mehr eintauschen würde.
Der Eine kommt sofort im neuen Zuhause an, der Andere braucht etwas länger. Aber zu sehen, wie toll sich ein Hund entwickelt ist einfach immer wieder schön und ermutigend. Danke an euch, für eure Hingabe, durch die Curtis der fröhliche Hund sein darf, der er ist.