Heute möchten wir Euch berichten, warum wir aktuell einen Ausreisestop haben und wie die allgemeine Situation bei uns ist.
Wir wollten das eigentlich schon eher tun, dann aber mit einem Ergebnis. Dieses liegt aber nach wie vor nicht vor.
Aber von Anfang an:

Vor einiger Zeit begab es sich, dass ein Hund (nennen wir diesen mal „Marie“; der Name ist frei erfunden, Näheres möchten wir dazu nicht sagen) auf eine Pflegestelle gereist ist. Diese Pflegestelle war neu bei uns, durchlief alle Vermittlungsschritte, inkl. Vorkontrolle.

Marie kam zur besagten PS und hatte anfangs Schwierigkeiten, sich einzuleben (es war alles fremd für sie, sie wollte nicht richtig fressen, zeigte sich sehr schüchtern).
Sowas behebt sich in der Regel, in dem man dem Hund einfach Zeit gibt.
Dennoch war es natürlich nicht gut, dass Marie nicht wirklich fressen wollte, also wurde sie einem Tierarzt vorgestellt, der sie ansah und (ohne gründliche Untersuchungen) Tollwut vermutete .. Ihr könnt Euch vorstellen, was da los war..

So kam Marie dann gleich in eine Tierklinik und wurde untersucht.

Nein, sie hatte keine Tollwut. Ja, ihr Titer war niedrig, sie wurde dann später nachgeimpft. (Das ist eine Zeitrafferversion, die uns rund 2000Euro gekostet hat.)
Zeitgleich gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der PS als immer schwieriger.

Das regionale und auch unser Veterinäramt (im Folgenden auch „Vet“ abgekürzt) wurden informiert. Weiterhin wurde unserem Verein seitens der PS zudem unterstellt, wir hätten ihr den falschen Hund geschickt, wir würden keine Tiere zum Tierarzt schicken (Anm.: 25.000 Euro TA-Kosten allein in Deutschland in einem halben Jahr sagen da ja eigentlich etwas anderes, aber okay) und allgemein würden wir uns nicht kümmern.

Für uns war klar, dass so keine Zusammenarbeit mehr mit der PS funktioniert, also wollten wir Marie auf eine unserer bekannten PS umsetzen.

Wir haben uns dann aber dagegen entschieden, da seitens des regionalen Vets gesagt wurde, Marie solle in eine tierheimähnliche Umgebung bzw. Einrichtung. Unser Veterinäramt verhängte einen Ausreisestop und wollte den Sachverhalt prüfen.

Wir haben dann einen Anwalt hinzugezogen, denn dieser Verein, der Little Souls‘ Home e.V., ist unser Herzstück!!

Wir hängen dort mit all unserer Kraft, Energie und Liebe daran. Aus diesem Grund wollten wir alle weiteren Schritte nur mit professioneller, juristischer Beratung gehen.

Weiter ist von uns unser rumänisches Team abhängig, das ebenso mit Herzblut für die Tiere da ist. Jeden Tag in der Woche. Naja, und natürlich unsere aktuell 206 Hunde. Sie warten und warten. Und nichts passiert.

Ich möchte nicht dramatisch klingen, aber vielleicht könnt ihr Euch vorstellen, welche Emotionen wir seit dieser Zeit durchleben. Es ist einfach nur furchtbar. Traurig. Wir sind fassungslos.

Fazit: Marie hatte eine Zahnfleischentzündung, deswegen mochte sie nicht richtig essen. Nicht mehr und nicht weniger.

– Sie hatte keine Tollwut, auch keine Mittelmeerkrankheiten, auf die sie auch hier in DE zusätzlich getestet wurde.
– Auch war sie kein Angsthund oder ein Hund, der eine Verhaltenstherapie braucht, wie vermutet wurde.

Marie brauchte einfach nur Zeit.

Der wirklich einzige Lichtblick in dieser absolut surrealen Situation: Als Marie in der tierheimähnlichen Einrichtung ankam, war sie sofort offener und fröhlicher.

Seit Anfang Juli warten wir also darauf, dass unser Vet unserem Anwalt Akteneinsicht gewährt (nein, es gibt keine Frist, in der das Vet antworten muss; der Zeitraum muss „verhältnismäßig“ sein).

Unser Shelter ist voll, platzt quasi aus allen Nähten.

Unsere finanziellen Reserven schrumpfen weiter und weiter (alleine rund 4500 Euro allein für Futter und Gehalt monatlich(!)).

Zum einen liegt dies an fehlenden Einnahmen durch Schutzgebühren, aber vor allem, weil wir weniger Hunde zur Vermittlung posten können und somit auch unsere Reichweite und damit auch die Spendersuche enorm eingeschränkt sind.

Ich weiß nicht, wie lange wir noch durchhalten können. Diese Situation zermürbt sehr.

Tja, wie zu Beginn schon angedeutet:
kein Happy End.

Stillstand.

Abwarten.

Hoffen.

Bangen.

Angst vor der Zukunft.

Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Eure Betti und das gesamte LSH-Team

PS: Bitte keine bösen Kommentare gegen die PS oder das Vet. Das bringt nichts. Wir möchten Euch mit dem Post wirklich nur updaten. Wir waren immer bemüht, Euch an allen Dingen teilhaben zu lassen, so auch in diesem Fall.

PPS: Welches Foto wählt man für so einen Post? Ein Zufallsfoto von einer bezaubernden Hündin. <3