Happy End für Lizzy & Odie
Manchmal gibt es das Glück auch gleich im Doppelpack.
Lizzy war schon in Rumänien eine echte Grinsebacke. Das sollte belohnt werden und die hübsche Dame bekam die Chance, im September 2019 auf eine Pflegestelle zu reisen, um von dort das für sie passende Zuhause zu suchen. Dort angekommen sah man ihr die Erschöpfung wahrlich an (Bild oben rechts) und bald mussten auch einige gesundheitliche Baustellen in Angriff genommen werden. Dennoch war ihrer Pflegefamilie im tiefsten Herzen bereits am ersten Abend klar, dass Lizzy nicht wieder gehen wird. Und wie es der Zufall wollte, bekam die Hündin keine einzige Anfrage. Oooh nein – aber gut, man kann niemanden zu seinem Glück zwingen und so wissen viele Menschen, die damals auf der Suche waren, bestimmt nicht, was für ein toller Hund ihnen damals durch die Lappen gegangen ist. Also wurde Lizzy im Dezember dann offizielles Familienmitglied, denn auch mit Ersthund Charly kam sie von Anfang an gut zurecht und es war, als wäre sie schon immer ein Mitglied der Familie.
Im Alltag und bei Spaziergängen hat sie absolut die Ruhe weg, was ihr schnell den Spitznamen „Schnecki“ einbrachte. Blödsinn kommt der jungen Senioren allerdings selten in den Kopf. Lediglich einmal wollte sie testen, ob sie doch schneller als ein Reh rennen kann (dann reichte es auch wieder mit der Aktivität) und vielleicht ist sie einmal von einem Teller angegriffen worden, auf dem ein Brötchen lag. Zum Glück wusste sie sich aber zu verteidigen und daher bleibt zu sagen, dass Lizzy einfach nur ein absolut großer Glücksgriff für alle ist. Ihre Herzwurmtherapie meistert sie mit Bravour und wir hoffen, dass sie die Entfernung der Mammatumore demnächst genauso gut wegsteckt.
Die Suche nach einem Traumzuhause ist also geglückt und das sogar ohne, dass sie dafür noch einen Fuß vor die Tür setzen musste – genau so, wie es ihr gefällt.
Doch damit soll die Geschichte nicht enden. Denn obwohl nun schon zwei Felltiere vorhanden waren, war im Haus und im Herzen der Familie noch Platz für einen weiteren Pflegi mit Option. Odie sollte es werden und durfte seine Reise im Mai 2020 antreten. Der liebe Rüde hatte gleich vielfaches Pech in Rumänien, denn er wurde bei der ersten Fangaktion des Bürgermeisters von den Hundefängern gefangen und in die Tötung gebracht. Durch den damaligen Nottransport konnte Platz in unserem Little Souls Home geschaffen werden und Odie durfte sich zum Glück in Sicherheit wiegen und umziehen. Damals wurden auch viele Hunde eingefangen, die eigentlich Besitzer dort hatten und so meldete sich auch für Odie jemand, der ihn vermisste. Natürlich war man froh um jeden Hund, der doch ein Zuhause hatte und so einen Platz frei macht für andere Hunde, die nicht in der Tötung sterben sollten – bis Odie dann ein zweites Mal eingefangen und in die Tötung gebracht wurde. Erneut schaffte es unser Team vor Ort, den freundlichen Kerl zu retten und ab da war klar – bevor es beim dritten mal schief geht, sucht Odie nun endlich einen neuen Wirkungskreis.
Nun ja, zurück zur großen Reise. Die war natürlich lang und anstrengend und auch auf seinem Ankunftsbild oben links sieht man ihm an, dass ihm eine Mütze Schlaf und viel Ruhe gerade wirklich entgegen kommen würden. Auch er verstand sich auf Anhieb super mit Charly und Lizzy, die absolut kein Problem damit hatten, noch ein wenig zusammen zu rücken, um Odie Platz zu machen. Nachdem er seine Familie mit Option ausnahmslos super fand und das natürlich auf Gegenseitigkeit beruhte, durfte auch er ein echtes Familienmitglied werden! Puh, endlich wäre das geschafft!
Und wenn man ihn sich heute ansieht kann man es kaum glauben. Mit guter Pflege, viel Liebe und ordentlichem Futter könnte man fast meinen, seine Menschen hätten Odie versehentlich gegen einen anderen Hund getauscht. Während er vorher fast wie ein Senior aussah, sieht man ihm jetzt den jungen Hüpfer an, der er eigentlich ist und sein ganzer Ausdruck hat sich komplett verändert. Der Sonnenschein ist immer gerne auf Achse, aber am Liebsten ist „Wuselchen“ im Wald unterwegs, den er zusammen mit seinen vielen Hundefreunden unsicher macht. Sogar eine 15 km Wanderung hat er zusammen mit Frauchen und Charly schon absolviert und ist auch bei „at home“ Laufveranstalungen oder „Dogs runs“ immer gerne dabei.
In der Hinsicht das absolute Gegenteil von Neuschwester Lizzy, aber in der Kategorie der Glücksgriffe finden sich alle beide wieder. Denn auch Odie hält nicht allzu viel davon, seine Familie mit Blödsinn auf Trab zu halten und beschützte an einem Tag sogar sein Frauchen davor, durch Kaffee der Gefahr des hohen Blutdrucks ausgesetzt zu sein und schlabberte die Tasse selber leer. Ein absolut aufopfernder Hund, der sich aber davon abgesehen auch noch nie etwas zu schulden hat kommen lassen.
Einfach schön zu sehen, wie Hunde mit den verschiedensten Eigenschaften am Ende ein solch tolles Rudel bilden und dem Klischee des verstörten rumänischen Hundes trotzen. Denn auch die Pflegis, die danach folgten und folgen (und wirklich Pflegis bleiben sollen) machten bisher nichts kaputt und fügten sich einfach ins Familienleben ein. Es ließ sich auch kein Unterschied erkennen zwischen Odie, der schon einen Besitzer hatte und Lizzy, von der man nicht allzu viel aus der Vergangenheit weiß.
Am Ende sind alle glücklich und zufrieden und das sind wir auch, wenn wir Menschen haben, bei denen wir wissen, dass unsere Vierbeiner dort so gut aufgehoben sind und ihr Leben dort glücklich verbringen dürfen oder die Möglichkeit haben, von dort aus ein tolles Zuhause finden, um wieder Platz für eine neue Hilfsbedürftige Lakritznase zu machen.
Danke!