Happy End für Nalu
Nalu gehört zu den armen Seelen, welche mitte letzten Jahres von den Hundefängern des Public Shelters eingefangen und dort zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder in einen engen Zwinger gesperrt wurden. Er und sein Bruder Chalin waren da erst wenige Wochen alt und so haben ihn seine ersten, unglücklichen Lebensmonate geprägt. Doch sie hatten Glück im Unglück und durften ins Little Souls Home umziehen, wo sich immerhin gut um sie gekümmert wurde und Nalu wurde aufgeschlossener und zeigte sich als aktiver junger Bursche. Nun fehlte nur noch ein eigenes Zuhause!
Eine Hündin namens Pippi, 16 Jahre treu an der Seite ihres Frauchens, ruhig, besonnen und eine alte Seele sah langsam ihren letzten Lebensmonaten entgegen. Kann man sowas verkraften und kann man trotzdem einer neuen Lakritznase die Chance auf ein besseres Leben ermöglichen? Da sah Brigitte ein Bild im Internet auf dem sie zwei Hundeaugen eindringlich ansahen: Es war Nalu! Ein lustiger Kerl, schwarz-weiss gefleckt und voller Tatendrang!
Das Gefühl passte einfach und so ließ die Bewerbung um den Teenager nicht lange auf sich warten. Und bald war es soweit und der hübsche Rüde durfte im Dezember 2019 die große Reise antreten.
„Nalu bedeutet auf Hawaiianisch «Welle». Unsere Anfangszeit hat mich wie eine Welle überrollt… Zweifel, Freude, Bedenken, Angst und Liebe…alles im Wechselspiel“ beschreibt Brigitte die ersten Wochen mit dem neuen Familienmitglied. Ein Häufchen Elend saß dort in der Box, größer als erwartet und schaute sie ängstlich und verzweifelt an. Die Box verlassen? Daran war gar nicht zu denken und so wurde von dort aus munter alles angeknurrt, was sich bewegte und gefährlich erschien.
Die Hundehortfrau der Familie kam als Unterstützung dazu und siehe da: Nalu verließ die Box, erkundete ganz vorsichtig sein Umfeld und lernte Pippi kennen. Man muss sich vorstellen, was da alles für Eindrücke auf einen Hund, der nichts kennt, in der ersten Zeit einprasseln. Treppensteigen, Autofahren, an der Leine gehen, Pippi bezirzen oder einfach nur anknurren – alles war neu. Aber nicht nur für ihn war es eine anstrengende Zeit, auch für sein Frauchen war es nicht einfach und ihr wurde klar, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt. Den Kopf in den Sand stecken oder die Flucht nach vorn! Und da Ersteres bekanntlich nicht viel bringt, begann fortan die Hundeschule mit einem Trainer. Seitdem ging es steil bergauf und ein Fortschritt reihte sich an den Nächsten.
Doch da Freud und Leid oft dicht beieinander liegen, kann nicht alles gut laufen und Pippi, die großen Halt und Sicherheit für Nalu bedeutete, trat die Reise über die Regenbogenbrücke an und ließ eine trauernde Familie zurück. Alte Unsicherheiten kamen wieder zum Vorschein und so war es keine leichte Zeit für alle Beteiligten.
Langsam hat er aber wirklich Vertrauen gewonnen und seine Sicherheit nimmt täglich zu.
Zusammen mit Brigitte war er schon auf Reisen in den Bergen und egal ob Gondel, Bahn fahren oder gleich durch ganze Kuhherden wandern, Nalu meisterte alles mit Bravour. Auch beim Essen gehen blieb er brav an Frauchens Seite und ist ein wahrer Sonnenschein. Natürlich geht das Hundetraining weiter und die beiden lernen viel dazu. Auch mit anderen Hunden versteht er sich prima und liebt es, zu spielen.
Ein Traum bleibt – eine Therapiehundeprüfung mit dem mutigen Kerl. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja eines Tages.
Die viele Unterstützung gab ihrem Frauchen stets neuen Mut, egal ob von der Hundehortfrau, dem Trainer oder unserer Christina, die sich immer wundervoll um die Zweibeiner der Neuankömmlinge kümmert – die Dankbarkeit ist riesig. Und auch die Bilder sprechen wie immer Bände und zeigen, dass es sich immer lohnt, am Ball zu bleiben. Danke für all eure Mühen!