Happy End für Maila
Schon im Shelter bestach Maila, damals noch Toffifee, mit ihrer Schönheit und ihrem lieben, sanften Wesen. Was natürlich nicht ausschließt, dass sie ihren eigenen Kopf hatte und gleichzeitig ein wenig unsicher war. Mit ihrer Größe von etwa 70 cm und einem Anteil an Herdenschutzhund ist es keine leichte Aufgabe, ein Zuhause oder eine Pflegestelle zu finden. Doch Maila hatte riesiges Glück und durfte im Januar 2020 ein Pflegezuhause beziehen. Das war vielleicht aufregend!
Hier angekommen war alles absolut ungewohnt, doch sie wusste ihre Chance zu schätzen und so fand sich schon bald ein eigenes Zuhause. Die Freude war groß, doch leider hielt sie nicht allzu lange an. Trotz der großen Sorgfalt unserer VK’s und Pflegestellen kann es dennoch vorkommen, dass die neue Familie und der Vierbeiner einfach nicht zusammen harmonieren und am Ende keiner so richtig glücklich ist. So auch bei Maila.
Alles, was sich bewegte wurde gejagt, kein Besucher durfte das Haus betreten, was immer sie zwischen die Krallen bekam wurde geschreddert und auch die eigenen Menschen wurden derweilen gezwickt und gebissen, wenn es die Situation ihrer Meinung nach erforderte. Die Verzweiflung und Verunsicherung war groß, weshalb schnell klar wurde, dass es so nicht weiter gehen konnte.
Eine neue Pflegestelle wurde dringend gesucht und auch hier sollte sie erneut Glück haben. Auf die Frage, ob sie eine Hündin aus der Nähe aufnehmen könnten, fackelten Birgit und ihre Familie nicht lange. Als erfahrene Pflegestelle stellten sie sich auf das Schlimmste ein, als sie Maila im April abholten um sie bei sich aufzunehmen, bis ein passendes Zuhause gefunden wird. In ihrem Noch-Zuhause angekommen schauten sie dann nicht schlecht, als Maila sich schon bei ihrem Anblick auf den Rücken schmiss, um gekrault zu werden. Das hatten sie nach der Beschreibung wirklich nicht erwartet. Auch bei sich zuhause angekommen ging es positiv weiter. Zwischen ihr und den schon vorhandenen Hunden herrschte vom ersten Moment an Sympathie und es wurde direkt gespielt, was das Zeug hält. Den Sohn der Tochter liebt sie über alles, mit den Hühnern versteht sie sich bestens und so ganz nebenbei hat sie sich auch in das Herz ihres Mannes geschlichen – schlaues Mädchen. Im Vergleich zu vorher wirklich eine unglaubliche Verwandlung, denn hier zeigte sie sich wie ausgewechselt und ist freundlich zu Jedermann. Egal ob bei Hunden oder Menschen, ob groß oder klein – sie wickelt alle um die Pfote!
Das Einzige, an dem sie noch heute festhält, ist ihr Jagdtrieb. Naja, perfekt sein ist ja auch langweilig und wenn sie der Übermut packt, werden Handtücher, Schuhe oder was sie sonst noch so findet geklaut und umdisponiert – und das nicht nur zu Ostern. Ganz sicher steckt ein tiefer Sinn dahinter, den wir einfach nur nicht verstehen.
Bei so einer tollen Hündin ließ die Entscheidung, dass sie nicht noch einmal umziehen muss, nicht lange auf sich warten. Keiner hätte es übers Herz gebracht, sie wieder gehen zu lassen und könnte Maila reden, hätte sie das schon am ersten Tag klar gemacht. Und so lebt die hübsche Motte glücklich und zufrieden in ihrer Familie und hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen neuen Pflegehunden, egal ob jung oder alt, zu helfen, sich hier zurecht zu finden. Sie geht als loyale Hündin immer mit gutem Beispiel voran, gibt ihnen Sicherheit und macht klar, dass jetzt ein neues, besseres Leben startet.
Ein Happy End, wie es schöner kaum sein könnte. Wie bei uns Menschen auch passt einfach nicht jeder Deckel auf jeden Topf und am Ende kommt alles so, wie es kommen soll.
Danke, dass ihr den Mut hattet sie aufzunehmen, euch nicht habt abschrecken lassen und somit Maila die Chance gegeben habt, die glückliche Hündin zu sein, die sie jetzt ist. Ende gut, alles gut!