Happy End für Luke
Als Luke zu uns ins Little Souls Home kam, hatte er es nicht leicht. Nicht nur, dass sich kleine Hunde oft mehr durchsetzen müssen, ihm machte auch noch ein schlecht zusammengewachsener, alter Bruch im Oberschenkel zu schaffen. Doch er hatte Glück im Unglück und musste nicht lange auf seine Chance warten, Ausreisen zu dürfen. Es fand sich eine liebe Pflegestelle, die den kleinen Kerl sofort ins Herz geschlossen hatte und ihm die Möglichkeit geben wollte, sein perfektes Für-immer-Zuhause zu finden.
Hier angekommen zeigte Luke sich von seiner besten Seite. Egal ob Groß oder Klein, er war einfach freundlich, glücklich und zufrieden, aber Kinder wurden ganz besonders gerne zum spielen aufgefordert. Die anderen Hunde im Haushalt und auch Katzen waren für ihn kein Problem. Nur sein Futter wollte er nicht gerne mit den Anderen teilen, aber wer kann ihm das verdenken?
Nachdem er etwas zur Ruhe gekommen war, ging es erstmal zum Tierarzt, um sein krummes Beinchen genauer unter die Lupe zu nehmen. Damit er es wieder belasten kann und an Lebensqualität dazu bekommt, wurden keine Kosten und Mühen gescheut, sein Bein in einer Operation wieder vollständig zu richten und anschließend wurde mit der Krankengymnastik begonnen.
Nun war er wirklich bereit, ein letztes mal umzuziehen und seine ganz eigenen Menschen zu finden.
Bereits im Winter davor sollte ein Hund einer anderen Organisation bei ihnen einziehen, doch aufgrund von Corona und anderer Unstimmigkeiten wurde der Termin immer wieder verschoben, sodass sie sich nach einem Hund umsahen, der sich bereits in Deutschland auf einer Pflegestelle befand. Da sahen sie im Internet den kleinen Luke und waren sofort hin und weg. Zum Glück war die Pflegestelle nicht weit entfernt und schon bald stand ein erstes Kennenlernen an. Da hat Luke natürlich alles gegeben und alle mit seinem Charme verzaubert, sodass keiner widerstehen konnte. Und noch größer war die Freude, als Luke dann wirklich bei ihnen einziehen durfte! Was für eine aufregende Zeit.
Angekommen ein seinem wahrscheinlich ersten, eigenen Zuhause, hat sich der kleine Kerl schnell eingelebt. Sollte man ihn mit wenigen Worten beschreiben, so würde es heißen: „Ein Sonnenschein, manchmal ein Sturkopf, manchmal echt nervig, aber ein wirklich liebes Kerlchen.“
Seine OP hat er prima überstanden und auch, wenn nicht alles Metall entfernt werden konnte, hat er keine Probleme und flitzt trotzdem munter durch die Gegend.
Auch, wenn er sich freut, dass Frauchen zur Zeit Home Office hat, bleibt er genauso brav ein paar Stunden alleine und wartet geduldig, bis alle wieder Zuhause sind.
Auch mit der Katze des Hauses, Kira, versteht er sich prächtig und hin und wieder werden auch schonmal die Schlafplätze getauscht oder geteilt. Und dank ihres selbstbewussten Auftretens hat sie ihm schon beigebracht, ihr lieber nicht das Futter streitig zu machen. Somit ist nun Luke der, der wartet ob etwas leckeres abfällt und bleibt brav im Hintergrund. Außer, es geht um seinen Knochen. Komplett will er die Zügel wohl doch nicht aus der Pfote geben und will wenigstens auf die eine Sache Anspruch haben.
Der Schnee Anfang des Jahres war für Luke ein Traum, er ist am Liebsten munter dadurch gerollt und wenn die Schnauze nicht komplett in der weißen Winterdecke verschwunden war, dann war es einfach zu wenig Schnee!
Mittlerweile hat er das Prinzip mit dem Futterbeutel verstanden und auch kleine Leckerlies aus einer Zewa-Rolle suchen sind nur zwei seiner vielen Hobbies. Natürlich wird dabei eine große Sauerei hinterlassen, damit alle Spaß daran haben. Und sollten seine Zweibeiner danach immer noch nicht ausgelastet sein, denkt er sich noch mehr Spiele für sie aus. Ganz fleißig räumt er dann den Müll oder das Katzenklo aus und dann beginnt sein selbst ausgedachtes Spiel „Such den Müll und die Hinterlassenschaften der Katze und lege sie an den entsprechenden Ort zurück“. Kreativität und Ordnung sind nun mal das halbe Leben, oder wie war das noch? Suchspiele für alle, so lautet wohl seine Devise!
Lediglich Hundebegegnungen beim Spazieren bereiten hin und wieder noch Probleme. An dem Einen oder Anderen geht er problemlos vorbei, aber das ist leider noch die Ausnahme. So üben Mensch und Hund weiter fleißig, in solchen Situationen ruhig zu bleiben und wenn man mal wirklich lieber seine Ruhe hat, wird außerhalb der Wege gelaufen, denn ein wenig Erholung sei allen Beteiligten natürlich auch gegönnt. Schön durch den Wald spazieren, gemütlich schnuppern und einfach den Wind im Fell spüren – ob Luke es jemals gewagt hat, von so einem glücklichem Leben zu träumen?
Wir sind froh, dass das nun SEIN Leben ist. Genauso dankbar sind wir, dass es Menschen gibt, die sich auch von kleinen „Makeln“ oder Vorerkrankungen nicht abschrecken lassen und auch diesen Hunden eine Chance geben. Sei es als Pflegestelle oder als Zuhause. Er bereichert seine Familie so sehr und keiner möchte den kleinen Kerl mehr missen. Ein Happy End, was natürlich noch lange nicht das Ende ist.